Im Rahmen der Serie "Der Stadtanzeiger will's wissen" wurde EMS-Training in einem kleinen Studio in Velbert, zu einer kribbeligen Angelegenheit.
Schon bei der Kleidung gibt es einen bedeutenden Unterschied: Schlichte, schwarze Funktionswäsche statt farbenfroher Klamotten. Außerdem legt David Moormann, Leiter des Velberter EMS-Studios, seinen Kunden nasse Manschetten um. "Dadurch werden die Impulse besser an die Muskeln weitergeleitet", erklärt er. Neben einer Weste gibt es diese Manschetten um die Oberschenkel, die Oberarme und auch an das Gesäß. "Damit sind die großen Muskelgruppen abgedeckt." Und damit diese auch wirklich unter Strom gesetzt werden, wird alles per Kabel mit dem EMS-Gerät verbunden.
Erfahre hier mehr über die Entstehung der Trainingsform "EMS"
Dann wird es kribbelig, die Impulse sind deutlich zu spüren. "Je nach Kunde wird die Intensität eingestellt", so Moormann. "Wir beginnen mit den Oberschenkeln, du wirst spüren, dass sich die Impulse verstärken. Sie sollen deutlich spürbar sein, aber es soll nicht wehtun. Du sagst Stopp, wenn du das Gefühl hast, die richtige Intensität ist erreicht." Aus dem leichten Kribbeln, wird ein stärkeres Klopfen, bevor sich das wiederum in unangenehme Stiche steigert, wird gestoppt. Die gleiche Prozedur wird nun nach und nach für alle Muskelgruppen durchgeführt und schließlich hat man das Gefühl, der gesamte Körper vibriert.
"Jetzt beginnt die Trainingseinheit, deine Daten sind gespeichert und wir werden 20 Minuten verschiedene Kraftübungen machen", sagt der Studioleiter und macht die ersten Kniebeugen vor. Ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber gut realisierbar. Gleiches gilt für die folgenden Übungen, auch lockeres Joggen auf der Stelle oder fröhliche Hampelmänner zählen dazu. Die 20 Minuten vergehen schnell, das Training wird beendet, zwar nicht völlig erschöpft, aber dennoch ist deutlich spürbar, dass der Körper gefordert wurde.
"Das war es auch schon", so David Moormann. "20 Minuten jede Woche reichen aus. EMS eignet sich also besonders für Leute, die zeitlich stark eingespannt sind." Die Trainingsdauer sollte aber nicht täuschen, so der Studioleiter weiter. Ein Muskelkater sei also sehr wahrscheinlich. Recht hat er damit, zwei Tage nach dem EMS-Training brennt es hier und da bei unüberlegten Bewegungen.
"Das Training am EMS-Gerät gibt enorme Stabilität und Kraft durch effiziente Stärkung der Tiefenmuskulatur", informiert Stavro Petri, der Inhaber. Neben der neuen Filiale in Velbert, betreibt er auch noch zwei weitere Studios in Wuppertal und Haan. "Dort habe ich mit dem Training schon viele gute Erfahrungen gemacht. Die Resonanz der Kunden ist positiv."
Geeignet sei es für fast jeden, unabhängig von Alter, Gewicht und Fitnessniveau. "Ausschlusskriterien sind Herzschrittmacher oder Epilepsie." Aber generell würde vor der ersten Trainingseinheit jeder Interessierte zunächst zu Gesundheit und sonstigen Beschwerden befragt werden. Darüber hinaus wird das Training am EMS-Gerät nur unter fachlicher Leitung angeboten. "Wir wurden nicht nur darin geschult, wie das Gerät funktioniert, sondern als Fachleute aus den Bereichen Gesundheit und Fitness wissen wir auch, wie die Übungen ausgeführt werden sollen und können bei Fehlhaltungen korrigieren", sagt David Morrmann.
Quelle: Lokalkompass, Bild: © Ulrich Bangert