Fitnessberaterin, Trainerin und Bloggerin (abbysh.com), Daniela Wenzel, hat das Training mit Elektrischer Muskelstimulation ein halbes Jahr lang getestet. Daniela und ihr Trainer, Levin, stehen im Interview Rede und Antwort und liefern Einblicke in das Trainng.
Daniela, was hat dir das EMS-Training gebracht?
Da ich ein leichter "Stresstyp" bin, der nie still sitzt, habe ich öfter mal den Nacken verspannt und die Schulter verhärtet. Das EMS-Training wirkt da super und lockert die verspannten Bereiche. Für Rückenprobleme ist das EMS-Training perfekt und die EMS-Lounge hat sich genau auf dieses Thema spezialisiert. Ich habe mir vor ein paar Wochen selbst etwas den Rücken verkühlt, beim abbysh Superherotraining im Schnee (zu dünn angezogen). Levin, mein EMS-Trainer, hatte ein paar prima Tipps und wir haben ein spezielles Entspannungsprogramm gemacht, was meinem Rücken schnell geholfen hat. Dadurch wurde der Stoffwechsel angeregt und die Muskulatur gelockert. Es hätte um Einiges länger gedauert, bis ich wieder fit geworden wäre. Meine Schnellkraft ist besser geworden und ich fühle mich noch fitter als vorher. Mein Gewicht hat sich nicht verändert weil ich nicht abnehmen wollte und vorher auch schon gut trainiert war. Das ist anders, wenn man als Anfänger in's EMS-Training einsteigt. Da passiert dann natürlich viel mehr im Körper. Meine Muskeln sind insgesamt etwas definierter geworden, obwohl ich sonst nicht mehr gemacht habe, deshalb führe ich das aufs EMS-Training zurück. Am Tag nach dem Training bin ich immer relativ platt und hab auch noch ab und an Muskelkater. Es ist eben ein Ganzkörpertraining und der Strom wirkt stark auf den Körper. Das ist nach einem anstrengenden Training immer so. Training - Erschöpfung und Erholung - Körperliche Anpassung - Superkompensation sprich Leistungssteigerung. Am zweiten Tag ist alles wieder gut, ich bin topfit und merke, dass sich mein Körper angepasst hat.
Wie siehst du das EMS-Training aus Trainersicht?
Ich sehe das EMS-Training als ein tolles Ergänzungstraining. Wer meint, er ist mit den 20 Minuten komplett durch und muss sich sonst nicht bewegen, irrt natürlich. Ist eigentlich auch klar. EMS-Training ist eine spezielle Form des Krafttrainings, die Ausdauerkomponente wird wenig angesprochen. Eine gewisse Gewichtsbelastung fehlt mir ebenfalls, da ohne Hanteln oder Ähnlichem trainiert wird. Das kann für Menschen mit Gelenkproblemen aber auch ein großer Vorteil sein weil die Problembereiche nicht so stark belastet werden. Das Training ist ein Personal Training und jede Bewegung wird korrigiert, wenn nötig. Das finde ich super gut weil das beim eigenen Training oder im Fitnessstudio oft nicht so ist. Dafür ist das Training im Verhältnis etwas teurer als im Verein oder Club. Dort hat man dann auch kein Personal Training und meist auch wenig Serviceleistungen (Handtuch, Duschzubehör etc.). Wer Lust drauf hat und sich die 80-100 Euro im Monat leisten kann, ist beim EMS-Training an der richtigen Adresse. Als "abbysh-Bonus" bekommt ihr in der EMS-Lounge im Europaviertel sogar zwei kostenlose Probetrainings und könnt euch beraten lassen. Vielleicht sehen wir uns ja mal dort!
Was gefällt dir besonders gut an deinem Studio?
Levin Albrecht leitet die EMS-Lounge im Europaviertel. Ich habe ihn zufällig auf einem Meeting der Gewerbetreibenden im Europaviertel kennengelernt und ich fand ihn von Anfang an super sympathisch und nett. Auch seine Kollegen/innen Annie, Livia und Eric sind toll, immer freundlich und aufmerksam. Ich finde das ganz wichtig weil ich mich da, wo ich regelmäßig bin und trainiere, wohlfühlen möchte. Das Studio ist sauber, es gibt Duschen, Handtücher und alles, was man so zum Duschen benötigt. Ich bin nicht so der Turnhallen- und Vereinstyp weil ich anständige Umkleiden und Waschräume mag. Ich trainiere bei jedem Wetter draußen, aber so Umkleiden und Duschen, da lege ich schon Wert drauf. Etwas Luxus muss sein (und damit meine ich selbstverständlich keine goldenen Wasserhähne). Das Wasser muss warm sein mit genügend Wasserdruck auf der Leitung, sonst benötige ich Stunden, um meine überdicken Haare zu waschen. Außerdem ist Wasser im Service inbegriffen und die Lounge ist ordentlich und hat ein stylisches Ambiente. Die Geräte sind top und auf dem neuesten Stand der Technik. Da passt alles.
Danielas Fazit
Ich bin immer noch dabei! Als erstes kann ich sagen, dass ich mittlerweile Mitglied in meinem "Teststudio" geworden bin und dort einmal die Woche trainiere. Auch mein Freund, Markus, hat sich angemeldet und findet das Training klasse. Ich finde, es ist eine super Ergänzung zu meinem alltäglichen Sportprogramm weil die elektrischen Impulse die Muskeln anders ansprechen als ein normales Kraft- oder Ausdauertraining. Die 20 Minuten gehen ruck zuck rum und ich mache das einfach auch für mich selbst. Klar trainiere ich so auch jeden Tag, aber Menschen unterrichten ist etwas völlig anderes, als wenn man sein eigenes Training macht. In der EMS-Lounge habe ich meine Ruhe, im Studio kommt halt schon mal das ein oder andere Mitglied zum Schwätzchen halten vorbei, wenn es mich privat auf der Trainingsfläche sieht. Das ist normal und auch gut so, deshalb bin ich froh, dass ich in den 20 Minuten EMS-Training auf nichts und niemand achten muss. Einfach Strom an und los!
Levin, an dich haben wir auch noch ein paar allgemeine Fragen, rund um das Thema "EMS".
Sehr gerne! Ich hoffe, dass ich so für einige Interessierte Klarheit schaffen kann!
1. Was ist EMS-Training eigentlich genau?
EMS steht für "Elektro-Muskel-Stimulation" und ist ein Krafttraining auf Reizstrombasis. Anstatt durch eine Hantel oder ein Gewicht werden die Muskeln durch einen elektrischen Impuls zur Kontraktion gebracht und bilden so einen Widerstand, gegen den trainiert wird.
2. Wo kommt das EMS-Training her?
Das EMS-Training kommt ursprünglich aus dem Reha-Bereich. Hier wird es eingesetzt, um zum Beispiel nach Verletzungen einem Muskelschwund vorzubeugen. In der Physiotherapie wird das EMS-Training bereits seit vielen Jahren für den gezielten Aufbau von Muskeln angewendet. Auch viele Leistungssportler nutzen das EMS-Training, um ihre Leistung zu erhöhen.
3. Wie funktioniert EMS-Training?
Mithilfe des EMS-Geräts werden Elektroimpulse an die Muskeln abgegeben – vier Sekunden lang, dann folgen vier Sekunden Pause. Während des Impulses werden verschiedene, individuelle Übungen absolviert, die alle großen Muskelgruppen ansprechen. Durch den Reizstrom wird die natürliche Kontraktion der Muskeln von außen verstärkt und der Strom erreicht auch tiefliegende Muskelschichten. Die Anstrengung ist deutlich erhöht und selbst vermeintlich leichte Kniebeugen können je nach Impulsstärke zur Zitterpartie werden.
4. Muss ich Angst vor den Stromstößen haben?
Nein, die Impulse liegen im sogenannten niederfrequenten Bereich. Sie aktivieren lediglich die quergestreifte Muskulatur (Skelettmuskulatur). Die Herzmuskulatur sowie die glatte Muskulatur (Organmuskulatur) werden dabei nicht angesprochen.
5. Warum wird so kurz trainiert?
Die Zeiteffizienz ergibt sich durch die Wirkung der Impulse auf die Muskulatur. Zum einen wird immer ein Ganzkörpertraining absolviert und alle Muskeln sind gleichzeitig aktiv. Zum anderen gelangen die Impulse auch in die tieferen Muskelschichten und es wird deutlich mehr Muskelmasse aktiviert. So ergibt sich ein kurzes, intensives Krafttraining, ähnlich einem High Intensity Training (HIT).
6. Wie lange und wie oft muss trainiert werden?
Durch die hohe Intensität ergibt sich ein kurzer Zeiteinsatz von 20 Minuten pro Einheit und Woche. Beim EMS-Training ist eine angemessene Regenerationszeit elementar wichtig, weswegen gerade am Anfang eine wöchentliche Einheit ausreicht.
7. Was ist der Unterschied zum klassischen Krafttraining?
Der größte Unterschied im Vergleich zum klassischen Krafttraining an Hanteln und Maschinen liegt in der gleichzeitigen Aktivierung aller großen Muskelgruppen. Absolviert man mit klassischem Krafttraining ein Ganzkörpertraining, werden dennoch verschiedenen Übungen gemacht und immer eine andere Muskelgruppe trainiert. Das EMS-Training hingegen beansprucht immer alle großen Muskelgruppen parallel. Dass ohne jegliche Zusatzgewichte trainiert wird, ist ein weiterer Faktor. Die Gelenke erfahren somit keine extra Belastung durch schweres Gewicht, was vor allem der Wirbelsäule und dem Rücken zu Gute kommt. Das Training eignet sich somit für jede Alters- und Fitnessgruppe! Senioren können durch EMS bspw. auch sehr effektiv, gelenkschonend trainieren.
8. Was bringt das EMS-Training?
Da das EMS-Training in seiner Wirkungsweise nichts anderes ist wie das klassische Krafttraining, lassen sich auch gleiche Zielsetzungen verfolgen und erreichen. Sei es Muskelaufbau, ein Unterstützen zum Abnehmen oder die Kräftigung des Rückens. Gerade hier sind die Effekte beim EMS-Training allerdings besonders herausragend. Studien belegen hier eine sehr hohe Effektivität, da die kleinen, tiefen Rückenmuskeln sofort mit trainiert werden. Diese sind mit klassischem Krafttraining nur schwer zu erreichen. In der EMS-Lounge haben wir uns auf gezieltes Rückentraining spezialisiert. Ein solider Muskelaufbau lässt sich mit dem EMS-Training auch erreichen. In der Dimension sind hier allerdings Grenzen gesetzt, die Figur eines Bodybuilders erreicht man nur mit EMS-Training nicht. Der Muskelaufbau am ganzen Körper kann wiederum effektiv das Abnehmen unterstützen. Mehr Muskelmasse sorgt für eine erhöhte Verbrennung, die Zusammenhänge sind bekannt vom Krafttraining und hier genauso gültig.
Levins Fazit
An Danielas Beispiel lässt sich sehr schön zeigen, dass EMS-Training ebenso eine tolle Ergänzung für aktive Sportler sein kann. Viele Profisportler nutzen EMS, um sportartspezifische Verbesserungen zu erzielen - allen voran die Fußballer! Das Training eignet sich aber auch bestens für Anfänger oder Fortgeschrittene Hobbysportler oder eben Personen, die aufgrund von bestimmten Beschwerden durch z.B. den Rücken oder mit Zielen wie bspw. Gewichtsverlust, etwas erreichen wollen. EMS ist eine extrem anpassungsfähige Trainingsform - ich kann es jedem empfehlen! Egal welche Ziele erreicht werden sollen - wir können sie erreichen!
Autorin, Quelle & Fotos: Daniela Wenzel, abbysh